Leben ist Sterben
978-3-945731-25-3
300
19,90 €
Wie wir uns auf das Sterben, den Tod und darüber hinaus vorbereiten können
von Dzongsar Jamyang Khyentse
19,90 €
ISBN 978-3-945731-25-3
300 Seiten
Hardcover
Leben ist Sterben – Wie wir uns auf das Sterben, den Tod und darüber hinaus vorbereiten können ist als gedrucktes Buch verfügbar: http://shop.manjughosha.de/leben-ist-sterben-dzongsar-jamyang-khyentse.html
Es gibt eine Website zum Buch: www.leben-ist-sterben.de
Weil wir das Buch „Leben ist Sterben“ für jeden als sehr hilfreich ansehen, haben wir ihm jetzt eine eigene Website gewidmet: Auf www.leben-ist-sterben.de findet ihr zahlreiche Texte, Zitate und Bilder aus dem Buch, dazu auch kurze Audio-Snips (gelesen von der Übersetzerin Karin Behrendt). Wir berichten dort künftig auch über Aktivitäten, die im Bereich Sterbebegleitung und für Hospizarbeit relevant sind, kündigen weitere Lesungen (demnächst Bielefeld, Giessen, München) an, bieten weiterführende Links und zahlreiche zusätzliche Features. Die Seite wird weiterhin mit Leben und hilfreichen Informationen zum Sterben gefüllt.
Auch auf Facebook und Instagram sind wir wieder intensiver unterwegs – folgt uns gerne: Hilfreiche Infos zum Thema Leben und Sterben sind garantiert.
Kostenlose Version des Buches
Eine PDF-Datei von „Leben ist Sterben“ ist als kostenloser Download auf der Seite von Siddhartha‘s Intent www.siddharthasintent.org zu finden, genauer unter: www.siddharthasintent.org/resources/publications/living-is-dying-how-to-prepare-for-dying-death-and-beyond/
Wir bitten für diesen besonderen Service um Spenden: Empfänger: Siddharthas Intent e.V. IBAN: DE86 4306 0967 1123 7724 00 BIC: GENODEM1GLS (GLS Bank) Betreff: Manjughosha – Leben ist Sterben Bitte parallel eine E-Mail mit Betrag und Adresse an doriswolter@gmx.de senden, damit wir das Ausstellen der Spendenbescheinigung durch Siddhartha‘s Intent Europe e.V. veranlassen können; voraussichtlich im Februar des Folgejahres. |
Auszüge aus dem 1. und 2. Kapitel von Leben ist Sterben
Obwohl wir Menschen uns über Generationen darum bemüht haben, jeden Aspekt unserer Welt zu organisieren, zu gestalten und zu strukturieren – wie viele von uns waren neugierig und mutig genug, sich zu fragen: „Werde ich sterben?“ Sollten wir nicht alle versuchen, zumindest einmal in diesem Leben über die Unvermeidlichkeit des eigenen Todes nachzudenken? Das gilt besonders, weil jeder einzelne von uns sterben wird – was an sich schon eine äußerst wichtige Aussage ist. Ist es da nicht sinnvoll, ein wenig Zeit und Mühe aufzubringen, uns mit der unausweichlichen Tatsache unseres eigenen Todes auseinanderzusetzen?
Was wird aus all unseren Adressen, Häusern, Firmen und Ferienwohnungen, wenn wir einmal gestorben sind? Was wird aus unseren Armbanduhren, iPhones und den vielen Ampeln? Was ist dann mit unseren Versicherungs- und Rentenzahlungen? Mit der Rolle Zahnseide, die ich am Morgen gekauft habe?
Buddhisten glauben, dass sich von allen Lebewesen auf diesem Planeten am ehesten die Menschen fragen: „Werde ich sterben?“ (…)
Wir besitzen die Fähigkeit, uns Gedanken zu machen, doch mit der Unausweichlichkeit unseres eigenen Todes beschäftigen wir uns nur selten. Wann denken wir jemals an den Tod? Wenn uns schreckliches Leid widerfährt? Nein. Inmitten ekstatischer Glücksgefühle? Auch nicht. Wir sind intelligent und bewusst und besitzen daher die Voraussetzungen, Fragen über den Tod formulieren zu können, doch wir verwenden unsere gesamte Zeit und Energie darauf, den Selbstbetrug zu untermauern, dass wir ewig leben werden. Wir versuchen, den Schmerz über unvermeidliche Tatsachen nicht fühlen zu müssen, indem wir unseren Geist mit allem nur Erdenklichen beschäftigen und ablenken und ausführliche Pläne für die Zukunft schmieden. In gewisser Weise ist es genau das, was das Menschsein so wunderbar macht, doch der Haken daran ist, dass wir uns so in einem falschen Gefühl von Sicherheit wiegen und vergessen, dass unser eigener Tod und der Tod all derer, die wir kennen und lieben, unausweichlich ist. (…)
Sieh der Tatsache ins Auge, dass du sterben wirst
Als Erstes musst du zu der Einsicht gelangen, dass du sterben wirst – auch wenn du keine Ahnung hast wann.
Menschen sterben jeden Tag. Wir stehen alle irgendwann in unserem Leben am Sterbebett eines geliebten Menschen. Doch wie viele von uns glauben wirklich, dass auch wir sterben werden?
Häufig weckt die Nachricht, dass wir sterben werden, in uns das Gefühl, betrogen und ungerecht behandelt worden zu sein. Unterbewusst denkst du: „Warum passiert das mir? Und warum jetzt? Ich bin doch noch jung! Wenn ich 99 Jahre alt wäre, wäre es offensichtlich Zeit für mich zu sterben. Aber warum jetzt? Mein Leben hat kaum begonnen!“
Deine erste Vorbereitung auf den Tod besteht also darin, dich davon zu überzeugen, dass du sterben wirst – auch wenn du nicht im Geringsten weißt, wann.
Deine zweite Vorbereitung ist, zu der Erkenntnis zu gelangen, dass du nicht der einzige Mensch bist, der sich jemals dem Tod hat stellen müssen. Wir alle müssen sterben. Deshalb ist auch nichts Unfaires daran. (…)
Lebe ein erfülltes Leben
Versuche, dein Leben zu genießen. Reise nach Machu Picchu oder Madagaskar. Reise an alle Orte, von denen du schon immer geträumt hast. Schätze realistisch ein, was du kaufen und besitzen solltest. Frage dich: „Brauche ich wirklich noch einen Ferrari? Brauche ich so viel Geld auf der Bank?“ Erinnere dich, dass es oft mehr Stress als Freude bereitet, sich um teure Spielzeuge und Bankkonten zu kümmern – es sei denn natürlich, du bist ein großer Menschenfreund und planst, deine reichlich vorhandenen liquiden Mittel für wohltätige Zwecke zu verwenden.
Fang an, alles und jeden um dich herum so zu betrachten und so mit ihnen umzugehen, als würdest du sie zum letzten Mal sehen.
Bewältige und kläre alle offenen Probleme oder Streitigkeiten in deiner Familie und deinem Freundeskreis; jetzt ist der Zeitpunkt, Missverständnisse auszuräumen und schwelende Unstimmigkeiten aufzulösen.
Die beste Vorbereitung auf den Tod ist vor allem, ein erfülltes Leben zu leben. Genieße den köstlichsten Tee der Welt, der richtig zubereitet und nicht hastig aus Plastikbechern getrunken wird. Trage die Kleidung, die du schon immer tragen wolltest. Lies die Bücher, die du schon immer lesen wolltest. Tu alles, was du schon immer tun wolltest, egal wie unverfroren oder anstößig es auch sein mag. Und tu es jetzt, weil du vielleicht nie eine zweite Chance bekommst.
Kaufe bewusst ein und mache ein Testament
Wir Menschen lieben leibliche Genüsse und jeder von uns möchte glücklich sein. Genau deshalb strengen wir uns so an, immer mehr Geld und materielle Güter anzuhäufen. Ist es nicht ironisch, dass uns alles, was wir für unseren Komfort und unsere Behaglichkeit tun, am Ende Stress und Herzschmerz bereitet?
Wenn du Geld und Eigentum besitzt, lege fest, wie es nach deinem Tod verwendet werden soll. Regle deine materiellen Angelegenheiten und mache ein Testament. Vielleicht möchtest du deine weltlichen Güter und dein Haus deinen Kindern oder Nichten oder Cousins hinterlassen? Oder einer Stiftung zur Rettung von Leoparden? Oder der Krebsforschung?
Versuche, bewusster zu handeln. Kaufe mit Vernunft ein. Höre auf, unnütze Dinge zu kaufen und zu horten – du brauchst nicht zu hamstern. Wenn du langfristige Investitionen planen und tätigen möchtest, tu es im vollen Bewusstsein, dass du sterben könntest, bevor sie sich auszahlen.
Verschwende dein Geld nicht! Wir machen was draus!
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