Das Leben und die Lehren des wandernden Yogis Patrul Rinpoche – eines hoch angesehenen buddhistischen Meisters und Gelehrten des 19. Jahrhunderts in Tibet – werden in diesen wahren Geschichten lebendig, die der französische buddhistische Mönch Matthieu Ricard über mehr als 30 Jahre hinweg gesammelt hat. Sie stammen aus Gesprächen mit großartigen zeitgenössischen Lehrern sowie aus schriftlichen Quellen. Patruls Lebensgeschichte offenbart uns das Wesen eines hoch verwirklichten Menschen, der den Dharma in all seinem Handeln vermittelt hat. Sowohl einfachen Nomaden als auch wichtigen Lamas hat er auf eine oft unkonventionelle und manchmal humorvolle Art Unterweisungen gegeben, stets mit kompromissloser Authentizität.
ISBN 978-3-945731-26-0 364 Seiten, mit 40 s/w und zwei farbigen Abbildungen Preis 29,90 Euro
In den Bereichen der gewöhnlichen Welt kommen ohne Unterlass Samsaras unwirkliche Phänomene und endlose Projekte auf. Nicht beeindruckt von diesen Illusionen und sie als sinnlos erkennend, sehnt sich Abus* Herz nach der Einsamkeit der Berge.
Praktizierende, Laien oder Ordinierte, in ihren Dörfern und Klöstern, sind überlastet mit all dem, was sie zu tun haben. Ihre Plackerei als sinnlos erkennend, sehnt sich Abus Herz nach der Einsamkeit der Berge.
Als würden sie nie sterben, sondern ewig leben, machen Menschen immerzu neue Pläne, sogar dann noch, wenn sie an der Schwelle zum Tod sind. Voller Trauer mitanzusehen, wie all diese Pläne zu nichts führen, sehnt sich Abus Herz nach der Einsamkeit der Berge. (…) (Seite 125)
*Abu ist eine familiäre und doch respektvolle Art,
eine männliche Person anzusprechen. Patrul Rinpoche hat von sich selbst oft als
Abu gesprochen – wie in diesem Text –
und wurde auch von seinen Schülern oft als Abu Rinpoche oder einfach als Abu
bezeichnet.
Weil wir das Buch „Leben ist Sterben“ für jeden als sehr hilfreich ansehen, haben wir ihm jetzt eine eigene Website gewidmet: Auf www.leben-ist-sterben.de findet ihr zahlreiche Texte, Zitate und Bilder aus dem Buch, dazu auch kurze Audio-Snips (gelesen von der Übersetzerin Karin Behrendt). Wir berichten dort künftig auch über Aktivitäten, die im Bereich Sterbebegleitung und für Hospizarbeit relevant sind, kündigen weitere Lesungen (demnächst Bielefeld, Giessen, München) an, bieten weiterführende Links und zahlreiche zusätzliche Features. Die Seite wird weiterhin mit Leben und hilfreichen Informationen zum Sterben gefüllt.
Auch auf Facebook und Instagram sind wir wieder intensiver unterwegs – folgt uns gerne: Hilfreiche Infos zum Thema Leben und Sterben sind garantiert.
Wir bitten für diesen besonderen Service um Spenden: Empfänger: Siddharthas Intent e.V. IBAN: DE86 4306 0967 1123 7724 00 BIC: GENODEM1GLS (GLS Bank) Betreff: Manjughosha – Leben ist Sterben
Bitte parallel eine E-Mail mit Betrag und Adresse an doriswolter@gmx.de senden, damit wir das Ausstellen der Spendenbescheinigung durch Siddhartha‘s Intent Europe e.V. veranlassen können; voraussichtlich im Februar des Folgejahres.
Auszüge aus dem 1. und 2. Kapitel von Leben ist Sterben
Obwohl wir Menschen uns über Generationen darum bemüht haben, jeden Aspekt unserer Welt zu organisieren, zu gestalten und zu strukturieren – wie viele von uns waren neugierig und mutig genug, sich zu fragen: „Werde ich sterben?“ Sollten wir nicht alle versuchen, zumindest einmal in diesem Leben über die Unvermeidlichkeit des eigenen Todes nachzudenken? Das gilt besonders, weil jeder einzelne von uns sterben wird – was an sich schon eine äußerst wichtige Aussage ist. Ist es da nicht sinnvoll, ein wenig Zeit und Mühe aufzubringen, uns mit der unausweichlichen Tatsache unseres eigenen Todes auseinanderzusetzen?
Was wird aus all unseren Adressen, Häusern, Firmen und Ferienwohnungen, wenn wir einmal gestorben sind? Was wird aus unseren Armbanduhren, iPhones und den vielen Ampeln? Was ist dann mit unseren Versicherungs- und Rentenzahlungen? Mit der Rolle Zahnseide, die ich am Morgen gekauft habe?
Buddhisten glauben, dass sich von allen Lebewesen auf diesem Planeten am ehesten die Menschen fragen: „Werde ich sterben?“ (…)
Wir besitzen die Fähigkeit, uns Gedanken zu machen, doch mit der Unausweichlichkeit unseres eigenen Todes beschäftigen wir uns nur selten. Wann denken wir jemals an den Tod? Wenn uns schreckliches Leid widerfährt? Nein. Inmitten ekstatischer Glücksgefühle? Auch nicht. Wir sind intelligent und bewusst und besitzen daher die Voraussetzungen, Fragen über den Tod formulieren zu können, doch wir verwenden unsere gesamte Zeit und Energie darauf, den Selbstbetrug zu untermauern, dass wir ewig leben werden. Wir versuchen, den Schmerz über unvermeidliche Tatsachen nicht fühlen zu müssen, indem wir unseren Geist mit allem nur Erdenklichen beschäftigen und ablenken und ausführliche Pläne für die Zukunft schmieden. In gewisser Weise ist es genau das, was das Menschsein so wunderbar macht, doch der Haken daran ist, dass wir uns so in einem falschen Gefühl von Sicherheit wiegen und vergessen, dass unser eigener Tod und der Tod all derer, die wir kennen und lieben, unausweichlich ist. (…)
Sieh der Tatsache ins Auge, dass du sterben wirst
Als Erstes musst du zu der Einsicht
gelangen, dass du sterben wirst – auch wenn du keine Ahnung hast wann.
Menschen sterben jeden Tag. Wir stehen
alle irgendwann in unserem Leben am Sterbebett eines geliebten Menschen. Doch
wie viele von uns glauben wirklich, dass auch wir sterben werden?
Häufig weckt die Nachricht, dass wir
sterben werden, in uns das Gefühl, betrogen und ungerecht behandelt worden zu
sein. Unterbewusst denkst du: „Warum passiert das mir? Und warum jetzt? Ich bin
doch noch jung! Wenn ich 99 Jahre alt wäre, wäre es offensichtlich Zeit für
mich zu sterben. Aber warum jetzt? Mein Leben hat kaum begonnen!“
Deine erste Vorbereitung auf den Tod
besteht also darin, dich davon zu überzeugen, dass du sterben wirst – auch wenn du nicht im Geringsten weißt, wann.
Deine zweite Vorbereitung ist, zu der Erkenntnis zu gelangen, dass du nicht der einzige Mensch bist, der sich jemals dem Tod hat stellen müssen. Wir alle müssen sterben. Deshalb ist auch nichts Unfaires daran. (…)
Lebe ein erfülltes Leben
Versuche, dein Leben zu genießen. Reise
nach Machu Picchu oder Madagaskar. Reise an alle Orte, von denen du schon immer
geträumt hast. Schätze realistisch ein, was du kaufen und besitzen solltest.
Frage dich: „Brauche ich wirklich noch einen Ferrari? Brauche ich so viel Geld
auf der Bank?“ Erinnere dich, dass es oft mehr Stress als Freude bereitet, sich
um teure Spielzeuge und Bankkonten zu kümmern – es sei denn natürlich, du bist
ein großer Menschenfreund und planst, deine reichlich vorhandenen liquiden
Mittel für wohltätige Zwecke zu verwenden.
Fang an, alles und jeden um dich herum
so zu betrachten und so mit ihnen umzugehen, als würdest du sie zum letzten Mal
sehen.
Bewältige und kläre alle offenen
Probleme oder Streitigkeiten in deiner Familie und deinem Freundeskreis; jetzt
ist der Zeitpunkt, Missverständnisse auszuräumen und schwelende Unstimmigkeiten
aufzulösen.
Die beste Vorbereitung auf den Tod ist vor allem, ein erfülltes Leben zu leben. Genieße den köstlichsten Tee der Welt, der richtig zubereitet und nicht hastig aus Plastikbechern getrunken wird. Trage die Kleidung, die du schon immer tragen wolltest. Lies die Bücher, die du schon immer lesen wolltest. Tu alles, was du schon immer tun wolltest, egal wie unverfroren oder anstößig es auch sein mag. Und tu es jetzt, weil du vielleicht nie eine zweite Chance bekommst.
Kaufe bewusst ein und mache ein Testament
Wir Menschen lieben leibliche Genüsse
und jeder von uns möchte glücklich sein. Genau deshalb strengen wir uns so an,
immer mehr Geld und materielle Güter anzuhäufen. Ist es nicht ironisch, dass
uns alles, was wir für unseren Komfort und unsere Behaglichkeit tun, am Ende
Stress und Herzschmerz bereitet?
Wenn du Geld und Eigentum besitzt, lege
fest, wie es nach deinem Tod verwendet werden soll. Regle deine materiellen
Angelegenheiten und mache ein Testament. Vielleicht möchtest du deine
weltlichen Güter und dein Haus deinen Kindern oder Nichten oder Cousins
hinterlassen? Oder einer Stiftung zur Rettung von Leoparden? Oder der Krebsforschung?
Versuche, bewusster zu handeln. Kaufe
mit Vernunft ein. Höre auf, unnütze Dinge zu kaufen und zu horten – du brauchst
nicht zu hamstern. Wenn du langfristige Investitionen planen und tätigen
möchtest, tu es im vollen Bewusstsein, dass du sterben könntest, bevor sie sich
auszahlen.
Ein Handbuch für Pilgerreisende zu den wichtigsten Stationen im Leben des Buddha – mit zahlreichen buddhistischen Texten zur Rezitation. (Neubearbeitung und -übersetzung des Buches Was mache ich auf Pilgerreisen…?)
Eine Pilgerreise ist eine wirksame Methode, sich die Lehren des Buddha zu vergegenwärtigen und sie umzusetzen. Die wichtigsten heiligen Orte des Buddhismus sind jene, an denen Buddha Shakyamuni lebte und lehrte:
Lumbini, wo Siddhartha als gewöhnlicher Mensch geboren wurde
Bodhgaya, wo Siddhartha Erleuchtung erlangte
Varanasi (Sarnath), wo der Buddha den Weg zur Erleuchtung lehrte
Kushinagar, wo der Buddha in das Parinirvana einging
Pilgerreisen geraten nicht selten chaotisch, sie sind manchmal unbequem und voller Herausforderungen, doch oftmals berühren und transformieren sie den Praktizierenden zutiefst. In diesem Buch legt Dzongsar Jamyang Khyentse in unterhaltsamer und inspirierender Art dar, wie wir als Pilger das Beste aus dieser einzigartigen Erfahrung machen können. Er erklärt, worum es bei der Pilgerschaft eigentlich geht und was wir tun können, wenn wir die vier heiligen Stätten in Indien und Nepal oder andere heilige Orte besuchen. Entstanden ist ein Pilgerführer zu den heiligen Stätten des Buddha für Anfänger und Fortgeschrittene.
ist ein Meditationsmeister in der Tradition des tibetischen Buddhismus mit regem Interesse an Geistesforschung und westlicher Denkweise. Er lehrt seit über 40 Jahren weltweit Meditation und buddhistische Philosophie und ist bekannt dafür, komplexe Zusammenhänge auf klare, unkomplizierte Weise aufzuschlüsseln.
Ausserdem ist er Autor mehrerer Bücher und geistliches Oberhaupt von Nonnen-Klöstern in Nepal und Tibet. Durch seine zahlreichen humanitären Projekte unterstützt er im Osten Tibets beispielsweise über 2000 Nonnen und 900 Mönche. Details zu diesen Aktivitäten finden Sie unter:
ist Autorin und Veranstalterin in München und langjährige Praktizierende des tibetischen Buddhismus mit starkem Interesse an der Weitergabe einer zeitgemäßen Form des Buddhismus.
Wir unterstützen buddhistische Gemeinschaften in Deutschland, indem wir einen Veranstaltungskalender anbieten, bald auch ein Wiki zu buddhistischen Begriffen und natürlich: Bücher!
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